Viel zu tun im neuen YOMAVITAL Wohlfühlstudio in Gerasdorf bei Wien. Ich bereite soeben die Eröffnungsangebote und den ersten Faszienkurs, beginnend ab Donnerstag 16.9. jeweils 9.00 bis 10.10 vor (kann hier gebucht werden: Fasziengesundheitskurs buchen). Der Faszienyogakurs, bisher im Yogator Gerasdorf abgehalten, ändert nun beim Neustart im YOMAVITAL seinen Namen auf Fasziengesundheit, da neben altbewährten Faszienübungen und auch YinYoga Asanas auch neue Elemente aus der Faszienforschung einfließen werden.
Bei der Durchsicht der neuesten Erkenntnisse aus der Faszienforschung entdeckte ich viele spannende neue Erkenntnisse aus dem Fascia Research Congress 2025 in New Orleans (10.–14. August 2025).
Faszia Research Congress 2025
Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse
Die Faszienforschung hat in den letzten Jahren spürbar an Tiefe und Praxisnähe gewonnen. Der Fascia Research Congress 2025 in New Orleans (10.–14. August) brachte internationale Forscher:innen, Manualtherapeut:innen und Bewegungsexpert:innen zusammen, um die neuesten Erkenntnisse zu teilen und greifbar zu machen. Mit Keynotes u. a. von Stephen Porges, Robert Schleip, Carla und Antonio Stecco sowie Neil Theise wurde deutlich: Faszien sind weit mehr als „Hüllgewebe“ – sie sind Sinnesorgan, Flüssigkeitssystem und eine zentrale Schnittstelle zum Nervensystem!
Faszien als dynamisches Flüssigkeitssystem
Ein Kernmotiv des Kongresses: Faszien wurden nicht nur mechanisch betrachtet, sondern als hydraulisches Netzwerk. Diese Perspektive rückt die Rolle von interstitiellen Flüssigkeiten, Lymphfluss und Stoffwechselprozessen in den Vordergrund. Praktisch bedeutet das: Sanfte, rhythmische Bewegungen, federnde Impulse und Atmung fördern nicht nur die Gleitfähigkeit der Gewebe, sondern auch den Flüssigkeitsaustausch. Dadurch können Spannungen abgebaut und Regeneration angestoßen werden. Für die Praxis entsteht ein klarer Auftrag: Nicht „mehr Druck“, sondern „mehr Durchfluss“ – weniger Hartrollen, mehr bewusste Elastizität.
Nervensystem und Psyche: Die Polyvagal-Brücke
Besonders eindrucksvoll war die Brücke zur Polyvagal-Theorie (Stephen Porges). Sie beschreibt, wie unser autonomes Nervensystem Sicherheit, Ruhe oder Alarm reguliert – und wie Faszien diese Zustände widerspiegeln. Wenn Stress länger anhält, verändert sich Tonus und Gleitfähigkeit des Bindegewebes; Entspannung und soziale Verbundenheit wirken umgekehrt regulierend. Für Kurse und Therapie heißt das: Atemarbeit mit verlängertem Ausatmen, Summen oder sanftes Singen, kombiniert mit weichen Dehnungen, ist nicht „nur Wellness“, sondern neurophysiologisch sinnvoll. Faszienarbeit wird so zur Körper-Psyche-Praxis, die Sicherheit ins System bringt und Räume für Heilung öffnet.
Dehnen neu denken: Langsam, lang und elastisch
Mehrere Beiträge bestätigten, dass lang andauerndes, ruhiges Dehnen – über mehrere Minuten – nicht nur Beweglichkeit verbessert, sondern auch Kraftentwicklungen begünstigen kann. Das mag kontraintuitiv klingen, passt aber zur Idee von „Tensegrity“: Wenn das Gewebenetz ausgeglichener gespannt ist, arbeitet der Körper effizienter. Ergänzend zeigte sich der Wert elastischer Impulse: sanfte Hüpfer, geführte Schwungbewegungen und Spiralrotationen regen Kollagenorganisation, Propriozeption und Reflexe an. Die wirksamsten Sessions kombinieren daher drei Elemente: federnde Elastizität, langes Dehnen und beruhigende Atemarbeit.
Faszienforschung: Etwas umdenken im FaszienYogaStudio?
Die große Stärke des Kongresses lag in der Verbindung von Labor und Matte: Erkenntnisse wurden konsequent in alltagstaugliche Protokolle übersetzt. Ein modernes Faszienformat beginnt mit Ankommen und Atem, führt in elastische Bewegungen, weitet in ruhige, länger gehaltene Dehnungen und schließt mit Regulation (Vagus-Impulse, Entspannung). Zusätzlich lohnt ein thematischer Fokus: Nacken-Schulter für Bildschirmmenschen, Hüfte-Beine für Gehen/Stehen, Rückenlinien für Ganzkörperkoordination. Sanfte Narbenpflege und einfache Hausaufgaben runden das Bild ab. So wird Training zur Pflege – und Pflege zur Ressource für einen langen Alltag.
🔬 Wissenschaftliche Highlights
- Faszien als Flüssigkeitssystem: Neue Studien betonen die Rolle der Faszien als „hydraulisches Netzwerk“, das Flüssigkeitsspeicherung, Lymphfluss und Stoffwechselprozesse entscheidend beeinflusst.
- Psyche–Faszien-Verbindungen: Es gibt wachsende Evidenz, dass Stress, Depression und emotionale Belastungen messbare Veränderungen in der Fasziendicke und -gleitfähigkeit hervorrufen.
- Langzeit-Dehnen: Überraschend wurde bestätigt, dass statisches Dehnen über mehrere Minuten nicht nur Beweglichkeit, sondern auch Muskelkraft steigern kann.
- Faszien & Nervensystem: Die Polyvagal-Theorie (Stephen Porges) wurde mit Faszienforschung verknüpft – Faszien gelten zunehmend als Schnittstelle zwischen Körper und autonomem Nervensystem.
- Narben & Bindegewebe: Narbengewebe wirkt als „Störfeld“ im faszialen Netzwerk; gezielte manuelle Techniken können Beweglichkeit und Schmerzfreiheit verbessern.
🛠️ Praxis & Therapie
- Neue Reha-Protokolle: Kombination aus dynamischem Faszientraining, Atemübungen und gezielter Narbenmobilisation.
- Perkussions- und Vibrationstools: Erste klinische Daten zeigen positive Effekte auf Regeneration und Schmerzreduktion.
- Zyklusbasiertes Training: Besonders für Frauen wird empfohlen, fasziale Belastung und Regeneration an hormonelle Schwankungen anzupassen.
🌍 Bedeutung für Alltag & Faszienkurse
- Faszien gelten heute nicht mehr nur als „Hüllgewebe“, sondern als Sinnesorgan, Flüssigkeitssystem und Stress-Speicher.
- Für die Praxis heißt das: Kombination aus Dehnen, federnden Bewegungen, Atemarbeit und Stressregulation ist am wirksamsten.
Wer aus diesen Erkenntnissen profitieren will, beginnt sanft: regelmäßig, kurz, mit Atem und elastischer Freude. Das Gewebe liebt Rhythmus, die Seele Sicherheit, und der Alltag dankt es mit Leichtigkeit.
Quellen:
Faszia Research Congress Website: https://www.frscongress.org/
Somatic Adacemy: www.somaticacademy.com
Manus Fasziopathie: www.fasziopathie.com
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